Trier,

Mit ARGUSaugen sehen...

Fachzüge Führung/Kommunikation (FK) erhalten neues Messmittel der Firma INTEC. Einweisung und Fortbildung des Landesverbandes Hessen-Rheinland-Pfalz-Saarland (HERPSL) zusammen mit dem Ortsverband Trier.

Es war eine gute Entscheidung der THW Leitung, alle Fachzüge FK bundesweit mit dem Argus 166 auszustatten und sehnlichst haben die Helfenden der Einheiten auf das Messgerät gewartet. Wer jedoch bei „Argus“ an ein optisches Auge denkt, liegt falsch. Beim „Argus 166“ handelt es sich um ein Mess- und Prüfgerät, das zahlreiche techn. Schnittstellen in der Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) betrachtet und damit die THW-Kräfte im Fachzug FK maßgeblich bei ihrer Arbeit unterstützt. Mit dem Namen „ARGUS“ benennt die Firma INTEC ihr Portfolio an Handshield-Testern für die Telekommunikation. Durch den „Argus 166“ wird das bereits in den Fachzügen vorhandene Vorgängermodell „ARGUS3u“ abgelöst.

Gerade die vergangenen Einsätze in den Flutgebieten haben aufgezeigt, dass verschiedene taktische Einheiten und deren Führungsstellen elementar von einer sicheren Kommunikationsverbindung abhängig sind. Hier leisten Telekommunikations-Analyzer wie ein Argus 166 der Firma INTEC für die Techniker*Innen im Fachzug FK wertvolle Dienste.

Was man damit so alles prüfen und messen kann?

Um diese Frage zu beantworten, trafen sich Vertreter*innen aller Fachzüge FK aus dem Landesverband zu einem Präsenztraining in Trier. Aus dem THW-Blickwinkel ist eine solide Ausbildung für ein sicheres Handling mit dem Argus 166 Voraussetzung, damit Helfende im Einsatz- und Übungsgeschehen Messwerte valide bewerten können – verbunden mit dem Ziel, aus den Messergebnissen Erkenntnisse abzuleiten, die zielgerichtet zu einer schnellen Beurteilung, Entstörung und abschließenden Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit und Einsatzbereitschaft der Technik führen. Folglich war es Bedingung, die Ausgabe des Messmittels an die THW-Einheiten mit einer Ersteinweisung zu begleiten, ergänzt durch die Vermittlung von kognitivem Hintergrundwissen aus einigen Themengebieten der Nachrichtentechnik.

Mit dem Trierer Robert-Schuman-Haus fanden die Verantwortlichen ein Tagungszentrum, in dem Ausbildung, Freizeit und Übernachtung trotz pandemischen Auflagen unter einem Dach umsetzbar waren. Die Organisation lag beim Sachgebiet 6 des Fachzuges FK des OV Trier in Zusammenarbeit mit dem Landesverband HERPSL. Mittels eines MSAN-Netzelements wurden die Arbeitsplätze so ausgestattet, dass für die Teilnehmenden die Möglichkeit bestand, an verschiedenen Schnittstellen der xDSL- und Telefonie das Gerät zu erlernen. So konnte das gelernte Wissen direkt praktisch eingeübt werden.

Kameradinnen und Kameraden des OV Trier sorgten an dem Dezemberwochenende nicht nur für die Verkabelung im Tagungszentrum, sondern auch für ein abendliches Event mit Blick auf die Moselhauptstadt. Neben den beiden Referenten aus dem OV Trier teilte auch ein Referent des OV Hermeskeil sein Wissen mit den Teilnehmern. Alle Referenten sind auch beruflich mit dem Messmittel vertraut und konnten somit einiges an wertvollem Hintergrundwissen vermitteln.

Ein strammes Lernprogramm erwartete die Teilnehmenden: Neben der Bedienung erfuhren sie physikalische Zusammenhänge in Bezug auf Messungen in der kupferbasierende Leitungstechnik und in der Digital Subscriber Line (DSL)-Übertragung. Die Fehlerortbestimmung auf Feldkabeln mit der Time Domain Reflectrometry, verbunden mit Prüfmöglichkeiten in der analogen Telefonie war ebenso ein Thema. In einem Kurzreferat wurden zudem die Netztopologie aktueller Access- und BNG-Netze von Netzbetreibern und die Möglichkeiten, im Einsatzfall kurzfristig Festnetzanschlüsse zu ordern und die damit einhergehenden Risiken vorgestellt.

Wie geht es weiter?

Die künftigen Multiplikatoren haben nun die Aufgabe, das erworbene Wissen in ihren Ortsverbänden zu teilen. Hierzu wurde seitens des LV noch passende Fachliteratur ausgegeben.

In der Auftaktveranstaltung konnten nur 25% des Funktionsumfang eines Argus 166 vermittelt werden. Somit sind für das Jahr 2022 sowohl noch weitere inhaltlich smart geführte Webinare als auch Präsenztrainings für das neue Messmittel in der Planung.

Unser Dank geht an den THW-Landesverband für die ausgesprochen gute Kooperation, sowie an die Regionalstelle Trier für die Unterstützung. An den THW OV Hermeskeil für die Unterstützung durch einen Referenten und an die eigenen Kräfte im OV Trier für Organisation, Referenten und technischen Support. Nicht zuletzt danken wir auch den teilnehmenden Vertretern der einzelnen Fachzüge FK für die Teilnahme und Disziplin.

Text: Thomas Lehnart, OV Trier

Fotos: THW OV Trier


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